Endstation Autobusfriedhof, Belgrad, Serbien. Domenico Sposato mag in diesem Bild die Linien und Rundungen.

 

 

«Die Herausforderung war, nicht aufzufallen»

Die Erinnerungen reichen bis in die Kindheit, wenn man Domenico Sposato fragt, wie er zur Fotografie gekommen ist. Damals stand jedoch vielmehr das «Interesse an Fotoapparaten» im Vordergrund, «nichts Aussergewöhnliches», wie er selbst meint. Vielleicht deshalb auch die «Karriere» mit Umwegen.

 

Vielfältige Inspirationsquellen

Der Lebenslauf des 34-Jährigen liest sich wenig stringent: Der Lehre als Maschinenmechaniker folgte die Ausbildung zur Primar- und Reallehrperson, danache eine Ausbildung zum Schulleiter. Zurzeit befindet er sich im Studium der Kulturanthropologie, Medienwissenschaft und MGU (Mensch, Gesellschaft und Umwelt) – auch eine Inspirationsquelle für seine Arbeit: «Es gibt für mich keine einzelne Person, die in der Fotografie Vorbildfunktion hat. Ich finde die Quersumme von verschiedenen ehemaligen und aktuellen Fotografen sowie diverse Überlegungen von Fototheoretikern und Einflüsse aus der visuellen Anthropologie toll.»

 

Breites Portfolio

Parallel zu seinen Ausbildungen, Mitte der 90er Jahre, beginnt Sposato das Fotografieren für sich zu entdecken. Technisch Wissenswertes eignet er sich 1997 während eines Stage bei einem Fotografen an. Sein Portfolio heute ist breit gefächert: Frachtschiffe im Basler Hafen St. Johann neben Sommergewitteraufnahmen in München, Detailaufnahmen neben Menschen, Auftragsarbeiten neben privaten Bildern.

 

Diskrepanz reduzieren

In Sachen Stil und Sujetwahl lässt sich sein Schaffen kaum kategorisieren. Die Fotos, die er für sich selbst macht, sind jedoch immer ein Festhalten von etwas, das ihm in diesem Moment wichtig ist. Sein persönlicher Anspruch und zugleich die Herausforderung in der Fotografie ist, «die Diskrepanz zwischen den Bildern im Kopf und den Bildern am Monitor oder auf Papier auf ein Minimum zu reduzieren.» Und manchmal erfordert seine Arbeit einfach auch, nicht aufzufallen, wenn er zum Beispiel im serbischen Belgrad auf dem Autobusfriedhof fotografiert oder das Stadtleben einzufangen versucht.

 

Text-Fotografie-Kooperation

Neben seinem Studium pflegt der im Kanton Bern sozialisierte Italiener mit Iris Meier eine Zusammenarbeit. Iris Meier ist Autorin und schreibt u. a. für das Basler Stadtbuch. Unter dem Namen Wort-Bild-Tat verwirklichen die beiden gemeinsam wie auch selbständig Projekte und Aufträge, wie zum Beispiel Texte und Bilder für Firmen und kulturelle Institutionen.

Domenico Sposato fotografiert zurzeit vor allem Menschen und arbeitet am liebsten mit einer Nikon F3-P, einer Nikon FM2-T oder digitalen Spiegelreflexkameras.

 

Das Portrait über Domenico Sposato entstand im Oktober 2009.

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