30. Dezember 2007: Wohnhaus, Winternacht und Lichter über der schlafenden Baščaršija in Sarajevo.

 

 

Improvisation mit dem, was vor Ort ist

Jahresausklang in Bosnien und Herzegowina, eine Nacht vor Silvester in Sarajevo. Im Wohnquartier oberhalb der orientalisch geprägten Altstadt, der Baščaršija, ist Katja Jug unterwegs und fotografiert. Die Kälte, eine Herausforderung. Auch, das Leuchten der einzelnen Lichter mit der Kamera einzufangen.

 

Improvisation und Präzision

Katja Jug (1973) mag es, «im Moment zu agieren, damit zu arbeiten, was gerade vor Ort ist.» Sie umschreibt es mit «Improvisation und Regie.» Intensive Erlebnisse in der Fotografie können sowohl dank einer präzisen Vorbereitungsarbeit entstehen als auch aufgrund der «Fähigkeit des sich gänzlich Einlassen-Könnens auf die zu fotografierende Situation, Umgebung, Menschen.»

 

Inspiration zeitgenössische Fotografie

Inspiriert wird Jug durch die Arbeiten vieler zeitgenössischer Fotografen und Fotografinnen, Künstler und Künstlerinnen – Nan Goldin, Juergen Teller, Annie Leibowitz, Sophie Calle, Anton Corbin, um einige zu nennen. Zum Fotografieren selbst ist sie durch die Faszination an Bildern, an Fotos gekommen: «Ich kann mich gut an meine erste selbst gebaute Lochkamera erinnern.»

 

Von der Passion zum Beruf

Diese Leidenschaft hat sich gehalten und dauert nun schon über 15 Jahre an und hat schliesslich auch ihre berufliche Laufbahn geformt. Die in Zürich lebende Fotografin mit kroatischen Wurzeln ist Künstlerin und arbeitet als Assistentin im Studiengang Fine Arts BA an der Hochschule der Künste Bern. Seit 2008 absolviert sie den Master in Contemporary Arts Practice in Fine Arts.

 

Spuren der eigenen Biografie

Der Bezug zur Region des ehemaligen Vielvölkerstaates Jugoslawien ist bei Jug nicht nur persönlich, sondern auch beruflich respektive im Rahmen ihres Masterprojektes gegeben. Sie arbeitet an einem Künstlerkochbuch mit dem Titel «I’ll be my own Hermes»/«Ich werde mein eigener Hermes sein»/«Ja cu biti svoj Hermes». Bild- und Textmaterial entstehen auf Reisen und während längerer Aufenthalte in Kroatien. Welche Herausforderung sie momentan reizen würde? «Das Inszenieren von Mode.»

 

Das Portrait über Katja Jug entstand im Dezember 2009. katejug.net

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